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CrefoAktuell Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand

Wirtschaftslage und Finanzierung im deutschen Mittelstand, Frühjahr 2022

Insgesamt solide Lage im Mittelstand / Ukraine-Konflikt verdüstert Aussichten / Sinkende Erträge befürchtet / Inflation, Lieferketten-Probleme und Fachkräftemangel / Corona, Ukraine, Inflation – Konjunktur bedroht

In den zurückliegenden Monaten hatten sich die Geschäfte bei den KMU in Deutschland infolge der Lockerungen in der Corona-Bekämpfung wieder belebt. Das zeigt die Studie der Creditreform Wirtschaftsforschung aus Neuss. Die Auftrags- und Umsatzlage beurteilten die rund 1.300 befragten deutschen Unternehmen besser als vor einem Jahr. Teilweise stiegen die Auftragseingänge wieder, Umsätze zogen an und deutlich weniger Unternehmen als 2021 mussten Einbußen bei Aufträgen und Umsätzen verkraften. Der Creditreform Geschäftsklimaindex (CGK) zur Beurteilung der Wirtschaftslage im Mittelstand liegt mit 15,0 Punkten deshalb klar über dem Vorjahreswert (1,8 Punkte). Die Talsohle der Corona-Pandemie schien damit zunächst durchschritten.

„Der Ukraine-Krieg ist Gift für die aufkeimende Erholung der mittelständischen Wirtschaft“, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. „Massive Preissteigerungen bei Energie und Kraftstoffen, die galoppierende Inflation und die hohe Ungewissheit über den weiteren Verlauf des Konflikts und seine wirtschaftlichen Folgen lähmen derzeit eine bessere Geschäftsentwicklung“, so Hantzsch weiter. Der Wirtschaftsaufschwung im Mittelstand dürfte damit im laufenden Jahr eher spärlich ausfallen. 

Optimismus wird ausgebremst

„Der Krieg in Osteuropa lässt die mittelständischen Unternehmen in Deutschland sorgenvoll in die Zukunft blicken, eine depressive Stimmung ist aber noch nicht auszumachen“, erläutert Patrik-Ludwig Hantzsch. Die Umsatzerwartungen sind zwar spürbar verhaltener ausgefallen als zu Beginn des Frühjahrs üblich, gleichwohl rechnen 34,1 Prozent der Befragten mit steigenden Umsätzen im Jahresverlauf – 13,5 Prozent der Befragten befürchten eine rückläufige Umsatzentwicklung. Im Handel und im Dienstleistungsgewerbe haben sich die Geschäftserwartungen nach dem Wegfall vieler Beschränkungen aufgehellt. Die Zuversicht hat das Vor-Corona-Niveau aber nicht erreicht.

Preissteigerungen drücken auf die Stimmung

Sorgen bereitet den Mittelständlern vor allem die Ertragslage: Jeder dritte Befragte (32,3 Prozent) war hier von Einbußen betroffen und nur 17,5 Prozent der Befragten meldeten steigende Erträge. „Die absehbar anhaltenden hohen Kosten für Vorprodukte, Material und Energie lassen die Erträge der Unternehmer schmelzen“, sagt Hantzsch. Durch die Inflationstendenzen in Deutschland sehen viele Mittelständler sogar die Unternehmensstabilität in Gefahr (53,1 Prozent der Befragten). Vor den Lieferketten-Problemen und dem Fachkräfte-/Personalmangel sind die massiven Preissteigerungen für den Mittelstand die wohl größte Herausforderung in diesem Jahr (71,8 Prozent).

 

Tab. 1: Erwartete Angebotspreise in den Hauptwirtschaftsbereichen



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