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Schweiz: Neueintragungen sind weiterhin hoch, viele Löschungen und Konkurse trüben das Bild.
Das Wichtigste in Kürze: Neueintragungen im Handelsregister weiterhin auf Rekordniveau | Löschungen von Unternehmen nehmen zu, unter dem Strich moderates Wachstum | Firmenkonkurse steigen um fast 8 %, weitere Zunahme ist wahrscheinlich | Privatkonkurse steigen um über 9 %.
Viele Neugründungen, viele Löschungen
Die Schweizer Wirtschaft zeichnet sich durch eine grosse Dynamik aus. Unternehmen kommen und gehen und unter dem Strich werden es immer mehr. Vor allem im Dienstleistungssektor hält der schon seit einigen Jahren anhaltende Gründungsboom an. 83 Prozent der Neugründungen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres entfallen auf diesen Sektor. Das lässt auf ein weiteres Wachstum des mit Abstand wichtigsten Schweizer Wirtschafts-zweigs schliessen, der derzeit einen Anteil von knapp drei Viertel erreicht. Insgesamt darf für dieses Jahr mit einer neuen Rekordzahl an neu gegründeten Firmen gerechnet werden.
Die Kehrseite der Medaille: Es werden auch mehr Unternehmen aus dem Handelsregister gelöscht. Im Mai waren es knapp 3 000, eine Zunahme von 13,5 Prozent gegenüber dem Mai 2024. Bis Ende Jahr ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Löschungen weiter zunehmen wird, denn die Entwicklung bei den Konkursen zeigt einen ziemlich dramatischen Trend, der in den kommenden Monaten anhalten dürfte. Unsere Hochrechnung lässt erwarten, dass aufs ganze Jahr gesehen mit einer Zunahme der Löschungen um knapp sieben Prozent auf 34 800 zu rechnen ist. Die 56 100 Neugründungen übersteigen damit die Zahl der ausgeschiedenen Firmen nach wie vor bei weitem. Das ist gut für die Schweizer Wirtschaft.
Firmenkonkurse steigen – Gesetzesänderung ist mitverantwortlich
Um fast 50 Prozent haben die Firmeninsolvenzen im Mai zugelegt. Für die ersten fünf Monate liegt das Plus bei knapp zehn Prozent. Insgesamt, wenn man die erzwungenen Löschungen nach OR731B (Mängel in der Organisation) miteinbezieht, sind das über 5 000 Insolvenzen. Der hauptsächliche Zuwachs resultiert aus Insolvenzen, also infolge einer Überschuldung eines Unternehmens. Das hat wesentlich mit einer Gesetzesänderung zu tun. Seit An-fang Jahr müssen auch unbezahlte Forderungen des öffentlichen Rechts, das sind etwa Steuern oder Abgaben, auf dem Weg der Konkursbetreibung geltend gemacht werden. Das dürfte so manche konkursite Firma in den endgültigen Ruin getrieben haben. Creditreform rechnet für die zweite Jahreshälfte mit einer leichten Abschwächung dieses Trends. Mit knapp über 12 000 Firmenpleiten ist zu rechnen.
Vergleicht man die Konkurse mit den Neueintragungen nach Branchen, so zeigt sich vor allem auf dem Bau ein deutlicher Überhang an Pleiten. Ähnlich ist die Entwicklung im Gastgewerbe und im Handel. Da zeichnet sich ein Strukturwandel ab.
Privatkonkurse steigen weiter
In den ersten fünf Monaten stieg die Zahl der Privatkonkurse auf rund 4 000, was einer Zunahme von 8.2 % entspricht. Dabei fällt auf, dass die Zahl der ausgeschlagenen Verlassenschaften stark zunimmt, während jene der Konkurse lebender Personen ebenso deutlich rückläufig ist.
Über Creditreform Schweiz
Der Schweizerische Gläubigerverband Creditreform wurde 1888 gegründet und versteht sich als Selbstschutzorganisation in den Diensten der Mitglieder und Kunden. Der gegenseitige Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern und die Vernetzung der sieben selbständigen Kreisbüros mit internationalen Partnern ließ Creditreform zum führenden genossenschaftlichen Verbund für Wirtschafts- und Bonitätsauskünfte sowie Inkasso-Dienstleistungen werden.
12.000 Mitglieder und Kunden schätzen dieses Angebot und nutzen die internationale Datenbank für sichere und erfolgreiche Entscheidungen. Creditreform beschäftigt rund 150 Mitarbeitende in der Schweiz und 4.350 weltweit.
Quelle: Creditreform Schweiz | Pressletter 03-25www.creditreform.ch
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