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Creditreform Österreich CrefoAktuell Ausfallraten

Empirische Ausfallraten in der deutschen Wirtschaft in 2020

Eine Studie der Creditreform Rating

Die Creditreform Rating AG, eine Tochtergesellschaft der Creditreform-Gruppe, hat wieder die „Ausfallraten in der deutschen Wirtschaft in 2020“ analysiert. Untersucht wurde die derzeitige Risikosituation im deutschen Unternehmenssektor, wobei eine Basel-konforme Definition des Ausfallereignisses zugrunde gelegt wird. Aufgrund der umfassenden Datenbasis der Untersuchung (2,51 Mio. wirtschaftsaktive deutsche Unternehmen, entspricht einer Vollerhebung des deutschen Unternehmenssektors), sind die Ergebnisse empirische Ausfallraten, und keine Hochrechnungen oder Schätzungen.

Key-Ergebnisse der Studie sind folgende:

  • Die empirischen Ausfallraten sind trotz der Pandemie mit 1,14 % auf einen neuen historischen Tiefststand gesunken. Grund ist die außergewöhnliche wirtschafts- wie finanzpolitische Reaktion der Bundesregierung während der Pandemie, wie z. B. die vorübergehende Aussetzung der Insolvenzantragspflicht.
  • Entgegen der deutlichen Verringerung der Ausfälle auf gesamtwirtschaftlicher Ebene stellt sich die Situation bei den mittelständischen und großen Betrieben etwas anders dar. Vor allem die Ausfallraten bei den mittelgroßen Unternehmen (50-249 Mio. Euro Umsatz) und bei den großen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 250 Mio. Euro haben vor allem aufgrund von Zahlungsrückständen vergleichsweise deutlich zugelegt.
  • Wirtschaftszweige: Die Grundstoffindustrie ist den geringsten Ausfallrisiken ausgesetzt, die höchste Ausfallgefahr besteht trotz Rückgängen weiterhin im Verkehr- und Logistiksektor. Auch bei den konsumnahen Dienstleistern sind die Ausfallquoten in einem schwierigen Umfeld deutlich gefallen.
  • Ost-West-Gefälle: Unternehmen der ostdeutschen Bundesländer sind in der Tendenz weniger ausfallgefährdet als Firmen in den westdeutschen Ländern. Angeführt wird das Ranking mit Blick auf die geringsten Ausfallrisiken wie in den letzten Jahren von Thüringen, dicht gefolgt von Sachsen. Berlin hingegen hat auch 2020 die höchste durchschnittliche Ausfallrate aller Länder mit 1,75 %. In den ländlichen Regionen ist die Ausfallgefahr nach wie vor strukturell geringer als in Städten und Ballungsräumen.
  • Start-ups: niedrigste Ausfallrate bei Neugründungen mit 1,81 %. Im Jahr zuvor gab es noch einen leichten Anstieg bei den Start-ups.

 

Dazu der Ausblick von Dr. Benjamin Mohr, Head of Sovereign Ratings and Economic Research der Creditreform Rating AG: „Das erwartete Negativszenario von Kreditausfällen ist im letzten Jahr in Deutschland ausgeblieben. Auch im laufenden Jahr erwarten wir eine eher gedämpfte Entwicklung der empirischen Ausfallraten. Dies liegt zum einen an noch laufenden staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, zum anderen an der spürbaren konjunkturellen Erholung. Dennoch muss ich betonen, dass derzeit eine extrem hohe Unsicherheit bei allen Konjunkturprognosen besteht. So könnten Personalmangel und Lieferengpässe bei Vorprodukten, aber auch mögliche Virusmutationen die Wirtschaftsentwicklung nachhaltig negativ beeinflussen.“

Die gesamte Studie erhalten Sie bei g.weinhofer@wien.creditreform.at

Über Creditreform Rating

Die Creditreform Rating AG analysiert und beurteilt als eine der führenden europäischen Ratingagentur seit über zwanzig Jahren Unternehmen, Banken, strukturierte Finanzprodukte und Länder, sowie Finanzierungsinstrumente in den Asset-Klassen Infrastruktur, Immobilien, erneuerbare Energien, Logistik, Aviation und strukturierte Finanzierungen. Aktuell werden über 360 Ratingprojekte, die rund 5500 gültige Anleihen umfassen, betreut. Das Unternehmen wurde 2000 als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Creditreform AG gegründet und ist somit Teil der Creditreform Gruppe.

Als eine der ersten europäischen Agenturen strebt Creditreform Rating die Zulassung für das EZBRahmenwerk zur Begrenzung finanzieller Risiken bei den geldpolitischen Geschäften – dem Eurosystem Credit Assessment Framework (ECAF) – an. Die Creditreform Rating AG ist gemäß der EU-Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 registriert.

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