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Creditreform Umfrage zur Unternehmensnachfolge
30% der Unternehmen suchen in den nächsten 5 Jahren einen Nachfolger
Creditreform hat zusammen mit dem auf Unternehmensnachfolgen spezialisierten Beratungsunternehmen CH Consult - Mag. Christian Hurek rund 1.400 österreichische Klein- und Mittelständische Unternehmen befragt, ob diese ein Thema mit der Unternehmensnachfolge haben und wie sie damit umgehen. Insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen sind die Beziehungen zu Kunden, Lieferanten, Kreditgebern und Mitarbeitern stark von der Persönlichkeit des Unternehmers geprägt und weniger institutionell organisiert. Die Betriebsfortführung, sei es durch einen internen oder externen Nachfolger, zählt zu einer der wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen und stellt daher häufig eine große Herausforderung dar. Ein zentraler Aspekt ist die rechtzeitige Planung der Unternehmensnachfolge, die oft erst zu spät angegangen wird. Besonders in Familienunternehmen erschweren emotionale Hürden und Erwartungen die Entscheidungsfindung. Zudem sind die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen komplex und erfordern in der Regel professionelle Beratung. Für eine erfolgreiche Nachfolge ist daher eine sorgfältige und frühzeitige Vorbereitung unerlässlich.
Die Unternehmensnachfolge ist im heimischen Mittelstand ein aktuelles und bedeutendes Thema. Für die Mehrheit der befragten Unternehmen steht die Betriebsübergabe in den kommenden Jahren an oder hat kürzlich stattgefunden. Nur knapp ein Drittel der Befragten (32,3 Prozent) sieht die Nachfolge derzeit nicht als Thema.
“Frühzeitig die Weichen für eine Unternehmensnachfolge stellen, dies erfordert eine sorgfältige Vorbereitung des Unternehmens auf die Nachfolge und ein Abwägen der Nachfolgeoptionen durch den Unternehmer/-in”, spricht Christian Hurek, Partner CH Consult, die Herausforderungen für eine erfolgreiche Nachfolgeregelung an. Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer vom Österreichischen Verband Creditreform ergänzt dazu: „Neben dem rechtzeitige Erkennen und Einleiten der Unternehmensnachfolge ist es wichtig, die mannigfaltigen organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen rasch zu klären und abzustimmen.“
15,0 Prozent der Unternehmen stehen vor einer Nachfolge in den nächsten zwei Jahren, was darauf hindeutet, dass der Planungs- und Regelungsprozess in diesen Fällen bereits begonnen haben dürfte. Weitere 15,8 Prozent planen die Nachfolge innerhalb der nächsten fünf Jahre. Für etwa jeden vierten Befragten (24,1 Prozent) wird das Thema Nachfolge in den nächsten zehn Jahren relevant. Bei rund jedem achten Unternehmen (12,8 Prozent) hat die Betriebsnachfolge bereits stattgefunden.
Jedes 5. Dienstleistungsunternehmen steht vor einer Übernahme
In den verschiedenen Wirtschaftsbereichen zeigen sich Unterschiede im Antwortverhalten. So steht die Betriebsübergabe vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe auf der Agenda. Im Handel hingegen gaben viele Befragte an, dass eine Nachfolge nicht geplant sei (39,5 Prozent). Im Dienstleistungssektor steht offenbar ein relevanter Anteil der Unternehmen – fast 20 Prozent – vor einer Übergabe in den kommenden zwei Jahren. Häufiger als in anderen Wirtschaftszweigen hat das Verarbeitende Gewerbe diesen Schritt bereits vollzogen (18,2 Prozent).
Kleine, aber auch sehr große Unternehmen werden selten übergeben
Auch in Bezug auf die Unternehmensgröße zeigen sich Unterschiede, die teilweise zu erwarten waren. Bei sehr kleinen Unternehmen mit maximal 10 Beschäftigten ist die Unternehmensnachfolge häufig nicht erforderlich (36,8 Prozent). Auch bei größeren mittelständischen Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten ist die Nachfolge bei 37,0 Prozent der Befragten kein Thema. Möglicherweise sind diese Unternehmen häufiger kapitalmarktorientiert oder im Besitz anderer Firmen.
Nr. 1 im Mittelstand: Nachfolge innerhalb der Familie
Hauptsächlich erfolgt die Betriebsübergabe im Mittelstand innerhalb der Familie (51,7 Prozent). Bei Bauunternehmen ist dieser Anteil überdurchschnittlich hoch. Die Übergabe an externe Dritte im Rahmen eines Unternehmensverkaufs betrifft 27,6 Prozent der Befragten. Diese Art der Nachfolge ist besonders im Handel verbreitet (40,4 Prozent der Befragten). Die Übergabe an Mitarbeiter spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Handel (19,1 Prozent), während sie im Dienstleistungssektor weniger relevant ist (7,8 Prozent). Dienstleistungsunternehmen bevorzugen in der Regel eine Übergabe innerhalb der Familie.
Äußere Parameter müssen stimmen
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Nachfolgeplanungen im Mittelstand. 40,2 Prozent der Befragten sehen die Übergabe nur dann als erfolgreich an, wenn die äußeren Parameter stimmen. Dazu zählen insbesondere die konjunkturelle Lage und vor allem die wirtschaftlichen Perspektiven. Lediglich 29,0 Prozent der befragten Unternehmen antworteten, dass die Rahmenbedingungen keinen Einfluss auf den Übergabeprozess haben.
Für den Inhalt verantwortlich und Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer
Österreichischer Verband Creditreform
Mobil: +43-676-832 18 290
g.weinhofer@insolvenz.creditreform.at
www.creditreform.at
Mag. Christian Hurek, Partner
CH Consult
Mobil: +43-664-384 79 77
christian.hurek@chconsult.at
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