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Anstieg von Fake-Inkassos: Neue Risiken für Unternehmen und Verbraucher
Gefälschte Zahlungsaufforderungen („Fake-Inkassos“) nehmen europaweit deutlich zu. Unternehmen wie auch Konsument:innen erhalten vermehrt betrügerische Schreiben, die professionelle Inkassobüros (oder auch) Banken imitieren. Die Täter nutzen echte Logos, fingierte Aktenzeichen und täuschend echte Mail-Adressen. Für die Finanz- und Inkassobranche entsteht dadurch ein erhebliches Risiko.
1. Professionalisierung der Betrugsmaschen
Cyberkriminelle agieren zunehmend professionell. Layout, Sprache, QR-Codes und angebliche Rückrufnummern wirken echt. Viele Schreiben enthalten Links zu gefälschten Zahlungsportalen, die kaum von echten Systemen zu unterscheiden sind. Besonders gefährlich ist die Nachahmung bekannter Inkassounternehmen, weil viele Betroffene echte und falsche Forderungen nicht eindeutig unterscheiden können.
2. Auswirkungen auf Unternehmen und Gläubiger
Für Unternehmen bedeutet diese Entwicklung mehr Rückfragen, mehr Unsicherheit und sinkende Zahlungsbereitschaft. Wenn Kunden nicht mehr wissen, welche Zahlungsaufforderung legitim ist, leidet auch die Abwicklung tatsächlicher offener Forderungen.
Banken und Finanzdienstleister kämpfen zusätzlich mit Reputationsrisiken. Identitätsmissbrauch führt nämlich dazu, dass ausgerechnet seriöse Anbieter als vermeintliche Urheber in Erscheinung treten.
3. Sicherheitstechnische Maßnahmen
Unternehmen, Gläubiger und Inkassodienstleister sollten ihre Kommunikationswege klar erkennbar gestalten und Kunden aktiv informieren. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
- Verwendung geprüfter E-Mail-Domains und fester Absenderadressen
- Hinweise auf offizielle Websites und Kontaktmöglichkeiten
- Einsatz von Instant Payments
- Sensibilisierung von Kunden für gefälschte QR-Codes und Links
- Eindeutige Struktur und einheitliches Layout in sämtlichen (Mahn-)schreiben
4. Bedeutung für das Forderungsmanagement
Fake-Inkassos erschweren seriöse Inkassodienstleistungen erheblich. Deshalb gewinnt Transparenz an Bedeutung: Eindeutige Kontaktwege, klare Kundeninformation und wiedererkennbare Schriftstücke schaffen Vertrauen. Professionelle Anbieter können sich durch hohe Sicherheitsstandards und konsistente Kommunikation klar von Betrügern abgrenzen.
Fazit
Der Anstieg von Fake-Inkassos zeigt, wie wichtig Sicherheit, Transparenz und klare Kommunikation geworden sind. Forderungsmanagement ist heute weit mehr als Mahnwesen, es ist ein zentraler Bestandteil der Sicherheit im Zahlungsverkehr. Unternehmen, Banken und Inkassodienstleister, die ihre Prozesse schützen und ihre Kunden aktiv aufklären, schaffen Vertrauen und sichern gleichzeitig ihre Zahlungsflüsse.
Text: Creditreform Österreich
Foto: Adobe Stock - fizkes
Kontakt
Mag. Gerhard M. Weinhofer
Unternehmenskommunikation
Mitglied der Geschäftsleitung

