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Aktuelle Insolvenztrends in der Schweiz

Die Firmeninsolvenzen steigen gegenüber der Zeit vor der Pandemie um 9.4 %. Der «Nachholbedarf» aus der Pandemie wird im Jahr 2023 weitergehen. Die Verdachtsmomente auf missbräuchliche Konkurse steigen seit über einem Jahr. Die Neueintragungen und Löschungen gehen gegenüber dem Vorjahr zurück.

Firmenpleiten deutlich über dem Niveau vor der Pandemie

Die Firmenkonkurswelle rollt und rollt in der Schweiz. Mit einem Plus von über neun Prozent im Vergleich mit den Vorcoronajahren 2018/2019 erreicht diese einen neuen Höhepunkt. Bis Ende des Jahres sind keine großen Veränderungen mehr zu erwarten. Creditreform Schweiz hatte seit Beginn der staatlichen Pandemiehilfen im Frühjahr 2020 damit gerechnet, dass sogenannte Zombiefirmen damit nur eine Gnadenfrist erhalten, weil sie schlicht konkursreif waren. Jetzt ist diese zusätzliche Liquidität aufgebraucht, und es bleibt nur noch der Gang zum Konkursrichter.

Creditreform rechnet für das zu Ende gehende Jahr mit rund 6.700 Insolvenzen in der Schweiz. Es sieht nicht danach aus, dass diese Konkurswelle 2023 abebbt. Möglicherweise kommt es angesichts einer sich abzeichnenden konjunkturellen Abschwächung noch schlimmer.

Der Vergleich der Insolvenzzahlen der Jahre 2018/2019 mit dem Durchschnitt der drei nachfolgenden Jahre zeigt mit einem Minus von knapp neun Prozent, dass nach wie vor noch «Nachholbedarf» besteht. Denn schon 2019 legten die Konkurse zu, sodass auch sich dieser ansteigende Trend nun mit Verzögerung weiter fortsetzen dürfte. Der Druck auf die Unternehmen wird im kommenden Jahr auch durch die Lieferkettenprobleme, die zu einem Anstieg der Einkaufspreise führen, und durch höhere Energiekosten weiter steigen.

Um fast 47 % höher als im Vorjahr sind die Insolvenzen infolge von Mängeln in der Organisation. Eine Gesetzesänderung beim Art. 731b OR, die bereits auf den 1.1.2021 in Kraft gesetzt wurde, zeigt nun Wirkung. Diese macht nach wie vor Sinn, werden damit doch jene Unternehmen, die keinerlei Geschäftstätigkeit mehr aufweisen, aus dem Handelsregister gestrichen.



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Mag. Gerhard M. Weinhofer
Unternehmenskommunikation 
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